Was ist ein Blackout?
Von einem Blackout wird gesprochen, wenn die Elektroversorgung für mehrere Tage großflächig ausfällt. Nicht zu verwechseln mit mehrstündigen Ausfällen durch Unwetter oder regionalen Beschädigungen an Leitungen.
Ein Blackout kann nicht sofort nach dem Ausfall erkannt werden. Hier ist es wichtig, dass die Kommunikation aufrecht erhalten bleibt. Das einfachste Mittel ist in den ersten Stunden das Telefonnetz und in weiterer Folge das analoge und digitale (DAB+) Radio. Bei letzterem gibt es einen sogenannten EWF Sender, (Emergency Warning Function) der aber nur um Krisenfall aktiviert wird.
In weiterer Folge sind die Einsatzorganisationen und kritische Infrastruktur mit eigenen Funksystemen ausgestattet. Dazu zählt in erster Linie der BOS-Funk. (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) So kann in fast jedem Ort Hilfe angefordert werden.
Was fällt aus?
Vom Stromausfall sind kurzfristig alle elektrisch betriebenen Geräte im Haushalt, aber auch in der Infrastruktur betroffen.
Dazu zählen unter anderem:
- Heizung (Warmwasser, Wärme, Kühlung)
- Kochmöglichkeiten (E- und Gas-Herd (Elektrosicherheitsventil), Kühlschrank)
- Internet (WLAN, LAN) Mobiles Internet wird erst nach einigen Stunden ausfallen
- Schließmechanismen (elektrische Rollladen, Türöffner)
- Transport (Straßenbahn, Zugverbindungen, Lift, Rolltreppen)
- Treibstoff (Pumpen an den Zapfsäulen funktionieren nicht)
- Kühlung ( Lebensmittel werden nicht mehr gekühlt oder tauen auf)
- Zahlungsmittel (Bankomat, Kassen, Online-Banking)
- Kommunikation (Haustelefon, TV, Mobiltelefon, später auch Radio)
- Wasserversorgung (Das Ortswassernetz wird durch fehlende Pumpen ausfallen)
- Entsorgung (Müllabfuhr, Kanalnetz durch fehlende Hebewerke oder Überlastung der Kläranalgen)
- Notfallversorgung (Durch den Ausfall der Kommunikation ist es schwer, Hilfe zu holen)
- Medikamentenversorgung (Apotheken bekommen durch fehlende Logistik keinen Nachschub)
- Verkehr (Ampelanlagen fallen aus, dadurch Verkehrsüberlastung)
Vorbereitung ist Alles!
Die wichtigste Versorgung:
- Wasser
- Kommunikation
- Kochmöglichkeit und Lebensmittel
- Heizmöglichkeit
- Beleuchtung
Macht die Notstromversorgung Sinn?
Viele denken, dass durch den Ankauf eines Notstromaggregates alles getan sei, doch das stimmt leider nicht!
Notstromaggregate bedürfen einer intensiven Wartung.
So muss dieses regelmäßig mit Last in Betrieb genommen werden.
Der Treibstoff muss alle 1 – 2 Jahre verbraucht oder gewechselt werden, da dieser sonst unbrauchbar wird.
Auch die Anschaffungskosten sind nicht gering. Je nach Ausführung muss mit mehreren tausend Euro gerechnet werden.
Auch die Versorgung mit Treibstoff während des Blackouts ist zu beachten. Gibt es noch eine Ölheizung, so kann im Fall des Falles das Heizöl verwendet werden. Doch immer mehr Ölheizungen werden zu Umweltfreundlicheren Systemen saniert.
Besitzt man ein Auto, so ist eventuell der Treibstoff kompatibel und man kann diesen verwenden.
In landwirtschaftlichen Anwesen sollte man über Zapfwellengeneratoren nachdenken, da diese wartungsärmer sind, und der Traktor den Treibstoff regelmäßig verbraucht.
Werden Aggregate regelmäßig gewartet und betrieben, so macht es durchaus Sinn, sich damit abzusichern.
Einspeisung
Für Einspeisung in eine elektrische Anlage gibt es unterschiedliche Systeme. Die gängigste Methode ist ein manueller Netz-Not-Umschalter. Das Prinzip ist einfach. Durch einen Umschalter wird zuerst das Stromnetz von der Anlage weggeschaltet und anschließend eine Einspeisesteckdose mit der Anlage verbunden. An dieser Steckdose kann ein Aggregat angeschlossen werden.
- Netz-Not-Umschalter
Der gängigste Netz-Not-Umschalter für Einfamilienhaushalte ist der 40A Schalter. An diesen Schalter gibt es einige Anforderungen.
Die Beschriftung Netz-0 Not muss angebracht sein.
Der Neutralleiter muss Nach / Voreilend geschaltet werden
Es müssen alle Kontakte zuverlässig schalten (zwangsgeführt)
- Drehfeldanzeige bei Drehstromeinspeisung
Um sicher zu gehen, dass das Aggregat auch ein Rechtsdrehfeld liefert, muss eine Drehfeldanzeige vorhanden sein. Damit wird verhindert, dass durch ein falsches Drehen von Motore ein Schaden entsteht.
- Netzrückkehranzeige
Damit ersichtlich ist, ob das örtliche Versorgungsnetz wieder verfügbar ist, muss für jede Phase eine Kontrollleuchte vorhanden sein. Prinzipiell wird empfohlen ein paar Minuten zu warten, ehe man auf den Normalbetrieb wechselt. Schaltet man zu früh um, so kann das ein Problem beim Netzwiederaufbau sein und erneut zusammenbrechen.
- RCD Schalter
Nach der Einspeisestelle muss ein RCD (FI-Schalter) mit 300mA Fehlerstrom situiert werden. Dieser sollte selektiv sein und muss dem Nennstrom der Vorsicherung entsprechen. Wird ein Aggregat mit höheren Leistungen verwendet, muss zusätzlich eine Vorsicherung geschaltet werden.
- Einspeisesteckdose
Für die Einspeisung mittels Aggregat gibt es eigene Steckdosen. Diese ähneln den roten CEE Drehstromsteckdosen. Jedoch sind diese in weiß gehalten und haben den Schutzleiterkontakt auf 1h. Somit sind diese Stecker nicht kompatibel. - Prüfung
Für die el. Anlage entsteht ein doppelter Prüfaufwand, da diese auch mit dem Notstromaggregat als Quelle geprüft werden muss. - Aufstellort
Ein wichtiger Punkt ist der Aufstellort des Aggregates. Immer wieder ließt man von Kohlenmonoxid-Unfällen, weil Notstromaggregate in unzureichend belüfteten Räumen (Keller, Garage etc..) betrieben werden.
Prinzipiell ist ein Betrieb in geschlossenen Räumen nur mit Abgasanlagen und Frischluftzufuhr möglich. (Ähnlich Heizungsanlagen) Zusätzlich sollte ein CO-Melder installiert werden, welcher bei Ausfall der Abgaseinrichtung das Aggregat abstellt, oder zumindest einen Alarm abgibt.
Durch den Betrieb in Räumen bzw. die Lagerung des Treibstoffes können erhöhte Brandschutzmaßnahmen erforderlich sein. - Lagerung von Treibstoff:
Benzin fällt unter die Gefahrenstoffklasse I, Diesel unter die Gefahrenstoffklasse III.
Daher dürfen maximal 20-50l Benzin gelagert werden. (Je nach Behälter)
Bei Diesel dürfen bis zu 1000l gelagert werden.
Jedoch ist darauf zu achten, dass diese Räume unter Umständen als brandgefährdete Räume definiert werden müssen. Hier gelten dann gesonderte Anforderungen, wie AFDD-Schalter.
Zeitungsartikel:
Das richtige Aggregat
Am Markt werden viele Aggregate von den unterschiedlichsten Herstellern beworben. Doch woher kommt der preisliche Unterschied?
- Diesel oder Benzin?
Zunächst kann gesagt werden, dass Dieselaggregate eine höhere Lebenserwartung haben, als Benzinaggregate. Daher zahlen sich die Mehrkosten für ein Diesel-Aggregat aus. - AVR-Regelung
Ein weiterer wichtiger Faktor ist, ob das Aggregat elektronisch geregelt ist. Die sogenannte AVR-Regelung bewirkt, dass mit steigender Last die Spannungsschwankung gering bleibt und somit wird die Qualität der Spannung erhöht.
- Schallgedämmte Aggregate
Werden Stromerzeuger länger betrieben, so ist auch die Lärmemission nicht zu verachten. Daher gibt es Aggregate mit einer Umhausung, die vor allem den Motorlärm reduziert.
- Laufzeit und Verbrauch
Wie beim Auto, gibt es auch bei Aggregaten sparsame Modelle. Die meisten Hersteller geben den stündlichen Kraftstoffverbrauch bei 75% Auslastung an. Auch die maximale Betriebszeit ist zu beachten. Wird der Tank leer, so muss das Aggregat abgestellt werden und abkühlen, damit ein sicheres Nachtanken möglich ist.Wer einen längeren Betrieb benötigt muss auf Aggregate mit Fremdsaugsystem zurückgreifen. Hier kann mittels Schlauch von einem Kanister versorgt werden und der interne Tank als Buffer genutzt werden.
- Schieflast
Viele Aggregate haben als Anschlussmöglichkeit CEE Kraftstromsteckdosen, aber auch Schuko-Steckdosen. Werden viele oder ausschließlich Lichtstromverbraucher betrieben, so muss auf eine Phasensymmetrie geachtet werden. Gerade kleine Aggregate kommen durch diese Schieflast schnell an ihre Grenzen.
Abhilfe schaffen dabei Aggregate, bei denen zwischen Drehstrom und Lichtstrom umgeschaltet werden kann. Dadurch kann auch mit Lichtstrom die volle Leistung entnommen werden. Vor allem bei Einfamilienhäuser ohne Drehstromverbraucher kann dies sinnvoll sein.
Sicherheitshinweis!
Wir möchten darauf hinweisen, dass das Arbeiten an el. Anlagen, besonders an Verteileranlagen lebensgefährlich sein kann!
Lassen Sie el. Arbeiten daher nur durch eine Fachkraft durchführen!